2 Fußbodenheizungen mit Festwertregelstation

Diskutiere 2 Fußbodenheizungen mit Festwertregelstation im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, ich hatte heute das Vergnügen die Fußbodenheizung im Haus meiner Eltern zu studieren, die vor 7 Jahren von eher dubiosen...

Kai5

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Hallo zusammen,
ich hatte heute das Vergnügen die Fußbodenheizung im Haus meiner Eltern zu studieren, die vor 7 Jahren von eher dubiosen Handwerken bei der Sanierung des Hauses installiert wurde.
Ich selber komme nicht vom Fach, versuche mir aber als Maschinenbauingenieur einige Sachen herzuleiten und beizubringen.

Folgende Situation:


Viessmann Vitola 200 Ölheizung, eingestellt ohne Nachtabsenkung, Heizkennlinie Neigung 1.4, Niveau 0, wird weiterhin zur Trinkwasseraufbereitung benutzt.
Früher wurde die Heizung mit normalen Heizkörpern genutzt, aber das Haus wurde vor 7 Jahren renoviert und dabei in 2 seperate Wohnungen aufgeteilt (EG und OG), welches beide nur noch per Fußbodenheizung beheizt werden. Die im Keller verbauten Umlaufpumpen sind eine Grundfos Alpha2 60BP (EG) und eine Viessmann WILO (OG), wobei ich das genaue Modell gerade nicht im Foto erkennen kann.

In beiden Stockwerken befindet sich nun, soweit ich das richtig verstehe, eine Festwertregelstation, die eine konstante Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung erzeugt. Am Thermostat ist ein Wert von 40°C eingestellt. Im EG befindet sichd ann eine HALM HEP Plus 15-6.0 E 130 Umwälzpumpe und im OG eine Grundfos Alpha 2 25-40 (glaube ich). Jeder Raum wird noch über seperate Raumthermostate geregelt.

Jetzt ergeben sich für mich einige Fragestellungen:

- Wie sind die Pumpen einzustellen? In einem einfachen Kreislauf mit einer Pumpe kann ich mir noch herleiten was Sinn macht, auch von der Art der Regelung (konstanter Druck, Drehzahl etc.), aber hier bin ich überfordert. Sowohl was die Art der Regelung angeht, als auch die Stufe bzw. die Auswirkung. Was bewirkt es, wenn die Umlaufpumpe an der Regelstation höher gedreht wird vs. wenn die unten an der Heizung höher gedreht wird.

- Die Vorlauftemperatur der Heizung scheint mir ziemlich hoch. Die Kennlinie steht wohl auf Werkseinstellungen und das erscheint mir nicht für eine Fußbodenheizung zu sein. Beispiel heute bei 9 Grad Außentemperatur: Kesseltemperatur 56°C.

- Wie sollte die (konstante) Vorlauftemperatur an der Regelstation eingestellt werden?

- Obwohl die Vorlauftemperatur der Heizung und dann der Fußbodenheizung recht hoch erscheint, wird das Badezimmer im EG nicht richtig warm. Idiotischerweise hat dieses Zimmer nur eine Heizungsschlange (Stellantrieb No. 1), der dauerhaft geöffnet ist. Kann hier nicht auch der Durchfluss für jeden der Schleifen seperat geändert werden?

Mir erscheint es tendenziell sinvoll die Heizkennlinie abzusenken. Wenn nun aber die Vorlauftemperatur der Heizung z.B. auf 40 Grad gesenkt wird, kommt im Bad möglicherweise nicht mehr genug Wärme an.

Entschuldigt den langen Text und ich bin für jede Hilfe dankbar!
 

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tricotrac

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welches beide nur noch per Fußbodenheizung beheizt werden.
Heizkennlinie Neigung 1.4, Niveau 0,
Haben die Bewohner noch keine Brandblasen an ihren Füssen ? Je nach Gebäudedämmung legt man eine Heizurve von 0,8 und tiefer an.
Hier scheint es wohl gravierende hydraulische Probleme zu geben. Liegen Planungsunterlagen wie Verlegepläne Fußbodenheizung ; hydraulischer Abgleich der Heizflächen vor ?
 

Kai5

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Das Außenwände wurde bei der Renovierung neu gedämmt.
Auslegungsunterlagen oder irgendwelche hydraulischen Berechnugen gibt es nicht.
Es macht mich ziemlich wütend wie mit Leuten umgegangen wird, die keine Ahnung haben. Da wurde meinen Eltern einfach irgendwas angedreht, installiert, abkassiert und dann schnell wieder abgehauen.

Aber nur zum Verständnis für mich: Egal wie die Kesseltemperatur der Heizung ist - Die Vorlauftemperatur an der REgelstation von 40°C sollte ja nie überschritten werden, oder? Natürlich ist es dann extrem ineffizient...
 
mad-mike

mad-mike

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Moin.

Also mehrere Punkte.

Die Heizkreispumpe könnte man mit Logik Modulen abschalten. Eventuell lässt es sich parallel auf den Kessel mit klemmen. (Trennrelai ggf)

Der Hydraulische Aufbau der Festwertgruppe wurde Endlich mal vernünftig getrennt zwischen primär und Sekundär.
Leider zum Nachteil der Keller Pumpen da diese Abgewürgt werden...

Ja das ist nur eine "" billig lösung"" aber immerhin Halb richtig gemacht. Durchflussmengen anzeigen fehlen mir. Aber nun gut.

Des weiteren kann ich mindestens ein Heizkörper im Kreis Primärkreislauf sehen, welcher wohl auch etwas mehr wärme bekommen sollte?? Dann hätte auch hier die Höhere Heizkurve seine Berechtigung..

Also ich habe schon Schlimmeres gesehen. Und wie gesagt so ganz falsch ist es nicht...

Anders geht immer...
 
Heizer21

Heizer21

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ist schwierig konkrete Ratschläge zu geben, da zu viele Unbekannte…
Hast du mal geschaut, wann und wie oft die Anlage in 24St Taktet?
Das zeigt schnell das Optimierungspotenzial…

Probiere einfach mal an kalten konstanten Tagen ohne Sonne irgend wo etwas um zu stellen (immer nur ein Parameter aufs mal!!!) und warte dann jeweils ein paar Tage um zu sehen was passiert.
Temperaturlooger, Raumthermometer und kooperative Bewohner helfen dabei sehr…
Ein erster schritt könnte es sein, eine Nachtabschaltung für die Raumtempertur ein zu führen, zB zwischen 22 und 4H morgens, ca. 3-4 Std bevor die ersten Bewohner aufstehen. Nach 14 Tagen Beobachtung ggf langsam ausdehnen.
Von Nachtabsenkung sollte man die Finger lassen, da der Kessel dann sehr ineffizient lauft.
Ja nachdem wie WW gesteuert wird, könnte hier nachts auch ein tieferer Nachheizpunkt eingesetzt werden.

Zeigt die Kesselsteuerung grafisch (online) den Temperaturverlauf der verschiedenen Messwerte über 24Std. Das hilft enorm um zu verstehen, was lauft und wo ansetzen.
 

Kai5

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Schon mal danke für eure Hilfe!

Des weiteren kann ich mindestens ein Heizkörper im Kreis Primärkreislauf sehen, welcher wohl auch etwas mehr wärme bekommen sollte?? Dann hätte auch hier die Höhere Heizkurve seine Berechtigung..
Das ist "nur" ein Handtuchtrockner im Bad im OG - ist denke ich nicht so relevant hier, wenn der etwas weniger Wärme abbekommt.

ist schwierig konkrete Ratschläge zu geben, da zu viele Unbekannte…
Hast du mal geschaut, wann und wie oft die Anlage in 24St Taktet?
Jap, so fühle ich mich auch - zu viele Unbekannte und ich wohne zu weit weg, um hier dauerhaft vor Ort Sachen zu ändern.
Quantitativ kann ich das gerade nicht beantworten, werde ich das nächste Mal evaluieren.

Ich denke überall kann man es besser einstellen:

- Die Vorlauftemperatur der Regelstation
- Die Umwälzpumpen
- Kennlinie der Heizung

editiert:
Explizit sind mir noch 2 Punkte eingefallen

Die Hysterese der Kesseltemperatur ändern. Laut Anleitung lässt sie sich ändern, so dass die Takthäufigkeit reduziert werden sollte. Die dann größeren Temperaturschwankungen der Kesseltemperatur sollten ja problemlos durch die Regelstation an der Fußbodenheizung aufgefangen werden.

Die Warmwasseraufbereitung (180l Speicher) ist dauerhauft zwischen 5:30 und 22:00 aktiviert. Mit der vorhandenen Zirkulationspumpe (die soll anscheinend auch dauerhaft aktiviert sein trotz meiner Meinung nach extrem hohen Energieverlusten), kühlt der Speicher doch schnell aus, wodurch die Heizung oft nachheizt. Im Handbuch habe ich gefunden, dass man den Schaltpunkt (aktuell 2.5K) ändern kann. Steht der auf 10K sollte das ja schon eine Menge ändern.
 
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