Wärmepumpenplanung Luft/Wasser oder Sole in Ostfriesland

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MaRa

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Hallo,

auch wenn unsere 14 Jahre alte Brennwerttherme noch entspannt arbeitet, plane ich angesichts der aktuellen Entwicklung bereits den Nachfolger.

Eckdaten:
- Standort Ostfriesland, 30 KM von der Küste weg. Jahresmitteltemperatur 9,8 grad Celsius, Norm Außentemperatur -8,4 Grad Celsius.
- Ca. 300 Jahre altes Haus, 280 qm beheize Wohnfläche, Fußbodenheizung in Erdgeschoss und Obergeschoss, Dachgeschoss mit normalen Heizkörpern (aber im Grunde schon von unten ausreichend beheizt). 5 Personen. Vorlauftemperatur maximal auf 37 Grad.
- Es besteht eine Innendämmung, der Verbrauch für Heizung und Warmwasser betrug im Jahr zwischen 25.000 kwh und 35.000 kwh.

Am Wochenende kommte eine Brauchwasserwärmepumpe rein, mit der ich hoffentlich den Gadbedarf schon senken kann. Vorhanden ist ebenfalls eine 10kwp Solaranlage, die ich ggf. noch auf 20-kwp zu erweitern gedenke.

1200 qm Grundstück, allerdings schon eingewachsen und mit Wegen, Gartenhäusern und Carport versehen.

Konkret ist meine Frage, ob ich mit Luft/wasser oder Sole planen soll. Bei Sole käme meines Erachtens nur ein Ringgrabenkollektor in Betracht, der in Anbetracht des Heizbedarfs aber schon ordentlich lang wäre.

Für eine Luft-Wärmepumpe spricht, dass sie günstig ist und wir hier ein mildes Klima haben (also keinen relevanten Effizienznachteil). Die Installation wäre schnell gemacht. Die nächsten Nachbarn auf der Aufstellungsseite sind ca. 15 Meter entfern und es liegt eine Straße sowie dichter Bewuchs dazwischen.

Für die Sole Pumpe spricht, dass sie wohl langlebiger ist. Ferner arbeitet sie geräuscharm und kann passiv kühlen. Auf das passive Kühlen könnten wir aber verzichten, da es auch im Sommer im Haus kaum je zu warm wird.

Ist der Salzgehalt bei 30 KM Entfernung zur Küste ein Problem für die Luft-Wärmepumpe? Wie lang müsste ich in etwa den Ringgrabenkollektor einplanen? Überschlägig würde ich auf Grund der Jahresverbräuche von einer Heizlast um 12 kw ausgehen?
 

KarlZei

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Wenn immer machbar, würde ich eine Sole-WP vorziehen. Neben dem bereits genannten Vorteilen erreichen die einfach bessere Effizienzwerte.
Zum Ringgrabenkollektor gibt es viel Infos sowie den Trenchplanner auf Der Ringgrabenkollektor für Sole-Wärmepumpen
 

MaRa

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Danke für deinen Beitrag und den Link.

Neben dem bereits genannten Vorteilen erreichen die einfach bessere Effizienzwerte.
Ist der denn bei den genannten Jahresmitteltemperatur 9,8 grad Celsius, Norm Außentemperatur -8,4 Grad Celsius noch signifikant? Von welchem Unterschied reden wir da noch?
 

Jnnk

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Moin
Ich denke mit 12 kW liegst du überschlägig schon ganz gut , sollte aber vor der Ausführung berechnet werden .
Kann hier bei uns keine Auswirkungen der salzhaltigen Luft feststellen sind aber auch 50 km von der Küste entfernt .
Ringgraben Kollektor ist an sich gut aber nur wenn der Garten eh neu angelegt werden soll , ist doch schon eine Masse Erdaushub der bei 12 kW bewegt werden will .
Ausführungszeitraum ist auch zu planen , bei Luftwärmepumpen sind die Lieferzeiten so gegen September bei Sole nach Hersteller ähnlich , aber eher schlechter .
Für die Luftwärmepumpe spricht hier tatsächlich das milde Klima bei doch Recht vielen Heiztagen , das bedeutet dass die Lufttemperatur im Mittel höher ist als die Solentemperatur .
Passive Kühlung wird in meinem Augen überschätzt und ist nur zu empfehlen wenn die Sole regeneriert werden soll .
Unterschiede der Effizienz sind abhängig von den Wärmepumpen Hersteller , da ist Lambda auf dem Papier weit vorne , sogar vor den Solepumpen der bekannten Hersteller .
 

KarlZei

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Ist der denn bei den genannten Jahresmitteltemperatur 9,8 grad Celsius, Norm Außentemperatur -8,4 Grad Celsius noch signifikant?
Nicht wirklich, bestimmend ist ja die Temperatur der Quelle, hier also die Erde in einiger Tiefe. Und hieraus ergibt sich auch im Wesentlichen die bessere Effizienz. Während die Luft während der Heizperioden auch stark negative Werte annehmen wird, werden es bei Erdwärme >0°C sein.
Von welchem Unterschied reden wir da noch?
Das wiederum hängt dann doch auch von der NAT ab. Je höher die ist, desto geringer der Unterschied. Ich würde hier von grob 20+% ausgehen.
 

MaRa

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Ausführungszeitraum ist auch zu planen , bei Luftwärmepumpen sind die Lieferzeiten so gegen September bei Sole nach Hersteller ähnlich , aber eher schlechter .
Da wären wir flexibel. Die Heizungsanlage läuft ohne Störungen, ich traue der auch durchaus noch 6 Jahre problemfreien Betrieb zu. Bis Oktober haben wir noch einen günstigen Gasvertrag, der kann ruhig auslaufen. Wenn die Anlage erst nächstes Jahr kommt, ist das also auch OK.


Ringgraben Kollektor ist an sich gut aber nur wenn der Garten eh neu angelegt werden soll , ist doch schon eine Masse Erdaushub der bei 12 kW bewegt werden
Das ist der Punk, der Garten ist eben schon angelegt und das mit viel Mühe und zu unserer Zufriedenheit.

Da wir recht viel Grasfläche haben wäre es wohl noch machbar, an dem 5x3 Meter großen Rhododendron hängen wir auch nicht so sehr. Aber wir müssten auch angelegte Kieswege durchqueren... Problemlos wäre ein Teilstück von 30x8 Meter nutzbar, aber darauf bekomme ich wohl keinen ausreichenden graben.

Das Grundstück ist ca. 20x60 Meter groß. Ich mache mal ne Zeichnung im Trenchplaner. Ich fände ja die Kombi aus SolePumpe im Winter und der Übergangszeit und Luft-Brauchwasserpumpe im Sommer ganz ansprechend. Da hätte man doch im Grunde die beste Effizienz.
 
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MaRa

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Wenn immer machbar, würde ich eine Sole-WP vorziehen. Neben dem bereits genannten Vorteilen erreichen die einfach bessere Effizienzwerte.
Morgen kommt ein Installateur um sich die Gegebenheiten man anzuschauen. Ich rechne damit, dass der zu eine LWWP rät, ich hänge indes auch noch an dem Gedanken des Grabenkollektors.

Bei 12 KW Heizlast würde ich mit 120 Meter Graben hinkommen? Wäre ein Abstand von 5 Metern bei Anlage eines U-Förmigen Grabens ausreichend?

Wäre dabei ein Problem, dass es sich um eine Fläche handelt, die vom Haus beschattet wird?

Die Brauchwasseraufberereitung erfolgt übrigens jetzt über eine Bauchwasserwärmepumpe, so dass die "Haupt"-Wärmepumpe diese Last nicht mehr abdecken muss. Insofern dürfte ich mit einer 12kw Wärmepumpe doch sehr gut bedient sein?
 
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Defrost

Defrost

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Ja Sohle kostet was mehr in der Anschaffung wegen der Sondenbohrung als eine Luftwärmepumpe, ist aber am Effizientesten.
 

MaRa

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Eine Sondebohrung ist gar nicht im Pott
 

MaRa

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Ja, aber ich kann da nur bis 7 kw Heizlast einstellen. Was mache ich da falsch?

Nachdem ich nun die Brauchwasserwärmepumpe im Betrieb habe, möchte ich keine LWWP mehr haben. Die Brauchwasserwärmepumpe macht 59 db(A) und ist bei offener Tür definitiv hörbar. Da ich sie im Hauswirtschaftsraum habe, der mit einer Stahlkerntür abgetrennt ist, geht das in Ordnung.

Im Garten wäre das definitiv nichts. Ja, die großen und schallisolieren Wärmepumpen sind leiser (55 db(A)) - und damit weniger als halb so laut - aber ich möchte das trotzdem nicht dauerhaft im Garten haben.

Ich habe daher jetzt ein Angebot für eine Sole-Wärmepumpe nebst Grabenkollektor eingeholt. Mal abwarten, was da rauskommt
 
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